Gütesiegel auf Schulheften – eine Mogelpackung?

Der Blaue Engel in der Josefschule

Gleich in den ersten Schulwochen nach dem Sommerferien stand für die beiden dritten Schuljahre der Josefschule – wie schon in den vergangenen Jahren - das Thema „Recyclingpapier“ auf dem Stundenplan. Und auch dieses Mal konnte wieder Agnes Dieckmann von der Umweltorganisation „urgewald“ aus Sassenberg als Referentin dafür gewonnen werden.

Die „Initiative 200 plus“, unter der Schirmherrschaft von NRW-Landesminister Eckhardt Uhlenberg, ist eine Gemeinschaftsaktion zur Förderung der Nutzung von Recyclingpapier an Schulen.
http://www.treffpunkt-recyclingpapier.de/initiative/aktion/dabei.php


Sehr engagiert vermittelt Frau Dieckmann bei ihren Unterrichtsbesuchen die Zielsetzung dieser Kampagne und stellt die fortschreitende Zerstörung der Regenwälder als Folge des steigenden Papierverbrauchs und ihre Konsequenzen dar.

Auch der „Great Bear Rainforest“ (Großer Bär – Regenwald) in Kanada leidet darunter. Die Auswirkungen für das Klima, den Boden, die dort lebenden Indianer und die Tiere dieser Region sind schon jetzt immens und werden weiter zunehmen. Diese Zusammenhänge machte Frau Dieckmann den Kindern sehr deutlich. So wurde beispielsweise die Baumstammdicke der gewaltigen Urwaldbäume eindrucksvoll durch 9 Personen mit ausgestreckten Armen dargestellt.

Frau Dieckmann überlegte gemeinsam mit den Kindern, welche Möglichkeiten es sie geben könnte, dieses Umweltproblem zu verringern.
250 kg Papierverbrauch pro Person / Jahr in Deutschland –
muss das sein?
 

Die Kinder beschlossen, mit Papier sparsamer umzugehen und möglichst Papiere zu verwenden, die nicht aus Holz, sondern aus Altpapier gemacht werden. Diese Papiere erkennt man an dem Gütesiegel „Blauer Engel“.
Für Papiere (Schreibhefte, Zeichenblöcke, Küchenrollen, Toilettenpapier, Briefumschläge, Geschenkpapier, Taschentücher....)
mit diesem Siegel (Recyclingpapier) müssen keine Bäume gefällt werden, sie werden wird ausschließlich aus Altpapier hergestellt.
 

An der Josefschule gibt es schon seit längerer Zeit Bemühungen von Lehrern und Schülern, beim Einsatz von Kopierpapier und Schulheften möglichst Artikel aus Recyclingpapier zu bevorzugen.
Inzwischen finden sich auch die meisten der gebräuchlichen Lineaturen schon auf solchem Papier.

aqua
Allerdings, so warnte Frau Dieckmann, gäbe es angebliche „Gütesiegel“ auf Schulheften, die nur vortäuschten, umweltfreundlich (pro natura)zu sein,und sie nannte
das nebenstehende Siegel eine „Mogelpackung“.


„Kein Zellstoff aus den Tropen“
besage nichts darüber, dass statt Holz Altpapier verwendet wird.
Die Aussage beinhalte lediglich, dass keine tropischen Hölzer zur Papierherstellung gebraucht werden.

Man dürfe es auf keinen Fall verwechseln
oder gleichsetzen mit dem
Testat „Blauer Engel“: 100% aus Altpapier.

Begeistert nahmen die Kindern den Vorschlag auf,
mit ihrer Unterschrift eine Art moralischer Selbstverpflichtung einzugehen.
Sie wollen in Zukunft beim Kauf möglichst darauf achten,
Artikel mit dem „Blauen Engel“ zu wählen.


Dafür gibt es dann eine Urkunde für die Klasse (natürlich auf Recyclingpapier), die die Kinder als besondere Umweltschützer auszeichnet.